Zeitlose Momente: Einfach mal gar nichts tun

Blöder alter Witz: „Meditation ist immer noch besser als rumsitzen und gar nichts tun.“

Aber stimmt das?

 

Ich versuche normalerweise, vieles in meinem Leben unterzubringen.

Auch Meditation. 

Und natürlich Pausen, die ich für sehr wichtig halte.

 

Etwas, das ich jetzt neu gelernt habe: Dasitzen und aus dem Fenster schauen.

Und gar nichts tun.

Zehn, fünfzehn Minuten lang.

 

Witzigerweise ist es schwer, sich dazu zu überwinden.

Wir neigen dazu, jede freie Minute mit einer Tätigkeit zu füllen.

 

Das geht nicht nur uns modernen Menschen so.

Der französische Philosoph und Naturwissenschaftler Blaise Pascal (ein Universalgenie) schrieb im 17. Jahrhundert in seinen Pensées:

„Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.“

 

Doch mit einem supervollen Leben, Medien und dem Handy funktioniert es allemal: So wird jede Minute Leerlauf gekillt.

 

Doch wir brauchen Langeweile.

Nur dann denken wir über die tieferen Dinge des Lebens nach und entwickeln ein Gefühl für das, was wirklich Bedeutung hat.

(Sagt Harvard-Professor Arthur C. Brooks in diesem 5-Minuten-Video mit dem Titel „Du brauchst Langeweile, und zwar weil …“)

 

Wann immer ich es wirklich „mache“ (oder eben nicht-mache?) und wirklich einfach nur zehn Minuten dasitze und gucke, komme ich in eine bestimmte Stimmung.

Es entsteht mit der Langeweile eine Form von Behagen.

Ich auf dem Sofa, weitgehend bewegungslos, schaue auf die Bäume vor dem Fenster.

Die Zeit vergeht.

Nichts passiert.

 

Dann fühle ich mich, als wäre ich in einem historischen Film, sagen wir, einer Jane Austen-Verfilmung.

Oder einem schwedischen Film, der auf dem Land spielt.

In einer anderen Zeit, an einem Ort, wo es Muße gibt, sich zu langweilen.

Einfach mal gar nichts zu tun.

 

So wie unsere liebe Katze Daphne auf dem Bild, als sie noch bei uns war.

Jetzt müssen wir das eben selbst übernehmen. 🐈

 

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2 Replies to “Zeitlose Momente: Einfach mal gar nichts tun”

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