Drei Tipps für mehr Zeitverschwendung: „Hilfe, ich habe zu viel Zeit!“ 😱

Was tun, wenn du zu viel Zeit hast? Optimiere deine Zeitverschwendung!

Wenn dich diese Überschrift anspricht, gehörst du sicher zu den Menschen, die einfach zu viel Zeit im Leben haben.

Mich erreichen praktisch täglich Zuschriften dieser Art: „Jana, was kann ich tun – mir ist so langweilig! Ich weiß einfach nicht, wie ich meine Zeit rumkriegen soll. Die meiste Zeit ist mir öde.“

Du siehst also, du bist nicht allein!

 

Daher habe ich in diesem Artikel die drei besten Strategien zusammengestellt, um jedes bisschen übrige Zeit sofort in nichts zusammenschrumpfen zu lassen.

Nur Mut, es ist gar nicht schwer. Mit ein bisschen gutem Willen hast du es bald raus. Vielleicht verwendest du sogar schon das ein oder andere, denn die Tipps verbreiten sich praktisch viral. Ich habe sie nur übersichtlich für dich zusammengestellt.

 

Nr 1: Die Smartphone-Strategie: Der optimierte Zeitverschwendungsapparat

Nie war es so leicht Zeit zu verschwenden wie heute! Früher musste man umständlich verschiedene Strategien kombinieren und behielt immer noch ärgerlich viel Zeit übrig, das ließ sich gar nicht vermeiden. Heute nicht mehr: Allein das Smartphone belegt bereits einen großen Teil deiner Aufmerksamkeit.

Und so geht’s: Kaufe dir eine praktische Zeitvernichtungsmaschine im Handtaschenformat.

Die früheren, wenig leistungsfähigen Handys wurden inzwischen durch kluge Telefone ersetzt, die clever genug sind, fast deine gesamte Zeitverschwendung für dich zu übernehmen. Die frühere Funktion der Fernsehgeräte zum sogenannten „Zappen“ wurde hier gleich mit eingebaut.

Diese paar Tipps helfen dir:

 

So viele Apps wie möglich nutzen

Mit den passenden Apps ausgestattet, wird dieser Apparat deine individuellen Schwachpunkte ausfindig machen und jede eventuell überflüssige Zeit sofort verpuffen lassen.

Wenn die eine App nicht genug Suchtpotenzial hat, probiere weitere aus. Es werden ständig neue entwickelt.

(Ich verwende dafür schwerpunktmäßig YouTube.)

 

Benachrichtigungen aktivieren

Optimiere deine Zeitverschwendung, indem du für alle Apps Benachrichtigungen einschaltest. Am besten mit einem störenden Ton und gleichzeitigem Vibrationsalarm. In Kürze wird dein hopsendes, fiependes Handy dich in zufälligen häufigen Intervallen bei deiner Arbeit unterbrechen.

Zugleich zieht ein Symbol oder eine kleine rote Nummer deine Aufmerksamkeit auf sich und löst einen inneren Zwang in dir aus, der dich bewegt, willenlos nach dem Gerät zu greifen. Perfekt!

Wenn du genügend Leute kennst, die dir regelmäßig Nachrichten schreiben, ist das allein schon eine gute Methode. Kombiniere verschiedene Kommunikationskanäle (eine Auswahl aus E-Mail, SMS, Messengerdienste wie What’s App, Threema, Signal, Facebook, Instagram, Twitter, Foren) für ein optimiertes Zeitfresserergebnis.

 

Jede Ablenkung mitnehmen

Doch das ist noch lange nicht alles: Du kannst auch Benachrichtigungen für jedes beliebige Programm einschalten! Neue Videos wurden online gestellt, News kamen rein, es gibt zusätzliche Hörbücher, Bücher, Musik auf deinen beliebtesten Apps – du wirst alles sofort erfahren.

Die hübsch bunte Oberfläche mit Dutzenden kleiner Symbole wird von entzückenden, anregenden roten Zahlen übersät sein.

Da die Dinge zeitverteilt passieren, kannst du den ganzen Tag über deine Zeit durchlöchern, bis sie aussieht wie ein Sieb. Du wirst nichts mehr verpassen, was dir irgendjemand schickt.

 

Immer online bleiben

Ein letzter Tipp: Lass dein Handy grundsätzlich online. Nicht mit Fliegermodus ausstellen! Sonst sitzt du womöglich länger ungestört an einer wichtigen Arbeit; das wollen wir vermeiden.

Nimm für ein perfektes Ergebnis das Smartphone im Online-Modus mit ins Bett. Es ist bekannt für sein Suchtpotenzial. Und wer braucht schon Schlaf?

Damit solltest du zwei Drittel deines Zeitproblems gelöst haben.

Alles, was jetzt noch an freier, produktiver Zeit übrig bleiben könnte, wirst du mit den weiteren Strategien im Keim ersticken.

 

Nr. 2: Die Kummer-und-Sorgen-Strategie: Klassisch zeitlose Zeitverschwendung

Um dir effektiv Sorgen zu machen, solltest du deine Gewohnheiten so ändern, dass du

  • mehr über Zukunft und Vergangenheit nachdenkst, als in der Gegenwart aktiv etwas zu tun,
  • mehr über negative Ereignisse nachdenkst als über positive,
  • mehr über Dinge nachdenkst, die du nicht in der Hand hast, als über Dinge in deinem Einflussbereich.

Zum Glück hat unser Gehirn diese Neigung von Natur aus, das sollte also nicht schwerfallen!

Du bist skeptisch? Du befürchtest, mit Sorgen kommt man nicht weit genug, um alle übrige Zeit zu verschwenden?

Glaub mir, das klappt! Mit einem bisschen gutem Willen.

 

Eventuell reichen aber deine real existierenden Probleme und Sorgen nicht aus, um deine gesamte Zeit damit abzudecken. Manchmal lässt man im Grübeln etwas nach.

Wirklich effektiv ist es dann, wenn du dir zu jeder Zeit irgendetwas Bedrohliches herholst. Etwas, das katastrophal schief gehen könnte. Am besten ist es, wenn du verschiedene mögliche Sorgen frei miteinander kombinierst. Nutze folgendes:

 

Sorgen um die Welt

Das klappt immer. Nie war es so leicht wie heute. Egal welche politische Richtung, Hauptsache, du bist konsequent!

Wenn etwas Schlimmes oder Bedrohliches passiert, schau, dass du dich darüber ausführlich auf verschiedenen Kanälen informierst. Mehrfach. 

Idealerweise tust du auch nichts gegen Missstände, sondern gruselst dich in kleinen Dosen über den Tag verteilt. Das lähmt optimal.

 

 

Kleine Probleme katastrophisieren

Denke nicht nur an die Aufgabe, die vor dir liegt. So wird da nichts draus.

Nein, du solltest dir die möglichen Konsequenzen ausmalen, wenn es nicht klappt. Oder überlegen, welche Gründe dafür sprechen, dass du es nicht hinbringen wirst.

Am besten male dir die Vollkatastrophe aus. Das braucht nur ein wenig Phantasie und sollte dir nicht schwerfallen.

 

Medien intensiv konsumieren

Extratipp: Kombiniere den Sorgen-Ansatz mit der Smartphone-Strategie.

Nutze eine Nachrichten-App oder lies bei wirklich nervösen Gruppierungen online mit. Wähle die Inhalte, die dich individuell optimal triggern. Ich verspreche dir, das Gefühl von Ruhe und Eigenzeit wird der Vergangenheit angehören.

Ja, es ist eine krasse Form von Verbundenheitsgefühl mit der Welt, wenn auch auf der Basis von Angst. Umso besser wirkt sie.

Auch das ist heute leichter denn je: Ein Blick in die Zeitung oder ein Online-Magazin und du hast es. Panik ist so einfach zu bekommen! Du weißt also, was du zu tun hast.

Damit solltest du eigentlich zu Ruhe, Frieden und produktiver Kreativität weitgehend Tschüß gesagt haben.

 

 

Hm. Du sagst, dass du immer noch Lücken hast, wo du dich stabil, interessiert und produktiv fühlst?

Du bist aber hartnäckig.

Zum Glück habe ich dir eine dritte Strategie vorbereitet:

 

Nr. 3: Die Offenes-Ende-Strategie. Geniale Zeitverschwendung für alle

Ich kann sagen, dass ich hierin eine hohe Expertise habe! Ich lasse gerne Dinge halboffen. Etwas endgültig abzuschließen, hat so etwas … Endgültiges. Das mag ich nicht.

Durch meine Erfahrung kann ich dir versichern, dass Halbfertiges einen unbemerkt nervös machen kann. Es bedeutet auch, die Zeit nicht optimal zu nutzen, was man immerhin auch als Zeitverschwendung zählen kann.

Glaube nicht, dass ich das alles nur aus Büchern und dem Internet zusammengeschrieben habe. Die Techniken und Denkweisen, die ich empfehle, habe ich extra für diesen Artikel getestet:

 

Aufschieben

Je länger du etwas aufschiebst, desto lähmender fühlt es sich an. Es wird im Geist immer größer, wie die Steuererklärung oder das Aufräumen des vollgemüllten Schreibtischs. Schiebe so viel auf wie möglich, dann akkumuliert sich die Wirkung.

 

Unrealistisch groß planen

Nimm dir keine Kleinigkeiten vor, sondern den großen Wurf.

Denk immer dran, fünf oder zehn Minuten können nichts bewirken! Nein, es muss das große Ding sein, Stunden, Tage, ganze Wochen sind notwendig, um etwas zu schaffen. Viel Zeit einplanen (mehr als du hast) und große Projekte vornehmen. Das klappt nicht, und dann bleibt es auf der Hälfte liegen. Genial.

 

Unvollendet lassen

Mach es dir zum Prinzip, kurz vor Schluss aufzuhören. Für alle, die eine Abschluss-Schwäche haben, ist das am leichtesten zu bewältigen.

Aber es kommt nicht so sehr darauf an, wann du aufhörst – kurz nach dem Anfang, in der Mitte, kurz vor Schluss – Hauptsache liegenlassen! Dann kann das Ergebnis nicht verwendet werden, was man als Zeitverschwendung gelten lassen kann. Du kannst auch Dinge unvollendet lassen, indem du von einem Projekt zum anderen springst, aber keines je abschließt. Den Möglichkeiten sind hier keine Grenzen gesetzt.

Eine weitere Option, mit der ich sehr erfolgreich arbeite: Lass auch deine Entscheidungen unvollendet! Und so geht’s:

 

Entscheidungen vertagen

  • Mach die Entscheidungen kompliziert, nicht einfach. Beziehe so viele Faktoren ein wie irgend möglich. Gerade Hochsensible, Scanner und Hochbegabte sind hierin hervorragend.
  • Dann schiebe die Entscheidungen auf. JETZT ist noch kein guter Moment. Eher später. Lege einen Zettel zur Erinnerung ins Wohnzimmer, und einen in die Küche.
  • Sorge dafür, so viele Entscheidungen fällen zu müssen wie möglich. Mach die Kleidung, das Essen, jeden Termin zum Staatsakt – es ist einfach toll, wie das Zeit auffrisst.
  • Mach alle Entscheidungen gleich wichtig! Fang auf keinen Fall an zu priorisieren. Fange dann mit den kleinen, unwichtigen an und mache es so gründlich, dass für die eigentlich wichtigen Punkte keine Zeit mehr bleibt.
  • Noch ein Extratipp: Entscheide nicht allein. Mach möglichst viele deiner Entscheidungen von anderen Menschen abhängig. Am besten Menschen, die ihrerseits aufschieben, oder solchen, die du nicht erreichen kannst.

 

Das perfekte System der Zeitverschwendung

Du hast es!

Ich gebe zu, es war ziemlich viel auf einmal.

Aber wenn du den Artikel gründlich bearbeitest, die Übungen alle schriftlich machst – möglichst ausführlich, bitte – und sie gewissenhaft in dein Leben implementierst, wirst du nie mehr zu viel Zeit haben. Oder überhaupt freie, produktive und entspannte Zeit. Es ist nur der gute Wille, der hier zählt.

 

Mit diesem Aufbau kannst du nicht nur deine Aufmerksamkeit in alle Richtungen verteilen und deine Zeit durchlöchern.

Du schaffst es im selben Aufwasch auch noch, dein kreatives Potenzial auf Standby zu schalten. Ein Traum.

 

Da unser kreatives Potenzial eingebaut ist, wird es erfahrungsgemäß trotzdem immer wieder hochpoppen.

Doch je öfter du die Pause-Taste drückst und einen Vorgang mittendrin aufhörst, desto verbackener fühlst du dich, das klappt!

 

Beste Grüße von deiner

Jana

 

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Die Bilder habe ich mit Hilfe von meiner allzeit hilfsbereiten KI erstellt; die Prompts erarbeite ich mit ChatGPT 4.0, ausgeführt werden sie von Dall-E 3.

2 Replies to “Drei Tipps für mehr Zeitverschwendung: „Hilfe, ich habe zu viel Zeit!“ 😱”

  1. ROFL
    Eine Ergänzung zum ersten Punkt hätte ich noch: Wenn du zu wenige Menschen kennst, die dir über den Tag verteilt munter Nachrichten in ein, zwei unterschiedlichen Messenger-Diensten schreiben, dann klicke bei jedem Besuch einer Firmen-Website unbedingt auf den Newsletter-abonnieren-und-exclusive-Treueangebote-erhalten-Button. Und sobald eines eintrudelt, klicke drauf und stöbere durch die entsprechende Website.

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